Text und Fotos: Vilsbiburger Zeitung, 20.09.2012 (Georg Soller)

Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2011 - Frederike Steer

Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2011 - Frederike Steer

Durch die Luft fliegen 

Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2011 an Frederike Steer verliehen

V i l s b i b u rg . Im Rahmen eines sympathischen Festakts verlieh Bürgermeister Helmut Haider am Dienstagabend im Konferenzraum der Ballsporthalle den mit 500 Euro dotierten Manfred-Paech-Jugendsportpreis 2011 an die 18-jährige TSV-Turnerin Frederike Steer. Die Sportlerin hatte 2011 die niederbayerische Meisterschaft im turnerischen Vierkampf errungen und erreichte unter Bayerns besten Turnerinnen den 14. Rang. Bei der Übergabe des Preises sagte Haider, Frederike Steer habe auch mit ihrem Engagement für den turnerischen Nachwuchs Verdienste um den Breitensport in der Stadt erworben.

 

Grossansicht in neuem Fenster: Ein unbeschreibliches Gefühl: Frederike Steer bei ihrer Bodenkür im Rahmen der Vereinsmeisterschaft des TSV Vilsbiburg im April.„Den Jugendsportpreis, den bekommen immer die Anderen, so etwas steht in der Zeitung - aber den bekomme doch nicht ich." Nie habe sie einen Gedanken an eine Auszeichnung verschwendet - bis der Anruf von Bürgermeister Helmut Haider kam. Ganz ungezwungen bedankte sich Frederike Steer für die spezielle Auszeichnung, über die sie sich natürlich schon sehr gefreut habe.

 

Doch nicht genug der Ehre: Für die Laudatio zu der Auszeichnung bot die TSV-Turnabteilung gleich vier Sprecherinnen auf - neben der Vorsitzenden Kerstin Schuhart die Trainerinnen Barbara Haucke, Lisa Ebbers und Doris Pollner. Sie verknüpften ihre unterhaltsame Würdigung der jungen Sportlerin mit zahlreichen Bildern und kurzen Filmausschnitten aus ihrer bisherigen Sportlerkarriere. Beginnend mit der ersten Teilnahme an den Vereinsmeisterschaften - Platz drei in ihrer Altersgruppe - über die verschiedenen Wettbewerbe, die Trainingslager und schließlich die Erfolge bei den überregionalen Meisterschaften. Sechsmal wurde Frederike Steer TSV-Vereinsmeisterin, und in den vergangenen beiden Jahren kämpfte sie sich auf Gau- und auf der Niederbayern-Ebene in die Spitzenposition. Das alles ist logischerweise verbunden mit großem Trainingseifer, einem unbändigen Leistungswillen - und entsprechendem Potenzial.

 

Grossansicht in neuem Fenster: Hielten die Laudatio (v.l.): Barbara Haucke, Lisa Ebbers, Doris Pollner und Kerstin Schuhart.Hassgerät Stufenbarren

Die Trainerinnen schilderten anschaulich, was dies beim turnerischen Mehrkampf bedeutet. In vier Disziplinen muss eine erfolgreiche Sportlerin regelmäßig Spitzenleistungen abliefern: Beim Sprungtisch - unter Turnern nur „Sprung" genannt, den man mit Anlauf kopfüber bewältigen muss - verzeichnete Frederike Steer meistens Höchstwertungen. Der Stufenbarren hingegen sei ihr „Hassgerät": Das Element der Elemente am Barren sei die „Kippe", und die fuchst sie bis heute: „Bevor i de Kippe net kon, her i net auf", zitierte Barbara Haucke die ehrgeizige Turnerin.

 

Dagegen sei der Schwebebalken, das Krisengerät vieler anderer Turnerinnen, eine Domäne von Frederike Steer: „Wir waren immer fasziniert, wie gut Du unsere Korrekturanweisungen verarbeiten kannst und sie dann auch umsetzt." Und zur Kür am Boden gebe es gar nichts zu sagen - diese sei die Krönung ihrer Turnkunst. Dies auch deshalb, weil Frederike Steer nicht nur im Sport Spitzenleistungen erbringt, sondern auch sehr gut Klavier und Querflöte spielt. Und so kommt es, dass ihre Bodenkür mit der Musik besonders harmoniert.

 

Grossansicht in neuem Fenster: Eine Reihe von Ehrengästen war zur Verleihung gekommen.Darüber hinaus reitet sie, spielte Fußball und bringt sich mit kreativen Einfällen auch in die Vorbereitung der Turngala ein. Dass sie zu all diesen Talenten seit Mai auch noch ein Einser-Abitur in der Tasche hat, erwähnten die Laudatoren der Vollständigkeit halber.

 

Aus dem Mund der jungen Sportlerin hörte sich all das ganz einfach an: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man zum Beispiel Radwende, Flic-Flac und Salto

turnt und dabei durch die Luft fliegt und im besten Fall wieder sicher auf den Füßen landet. Ich kann Ihnen nur empfehlen, das bei Gelegenheit auszuprobieren." Es sei wirklich schön, wenn man für ein Hobby, das man ohnehin sehr gern macht und mit vielen Freundschaften verbinde, so eine Auszeichnung bekomme. Ihr Dank ging an die Trainerinnen („ohne Euch wäre ich nicht so weit gekommen"), an die Eltern und die Stadt: „Es ist toll, dass Vilsbiburg den Sportlern so viele Möglichkeiten bietet."

 

Im Anschluss an den Festakt lud die Stadt zu einem kalten Buffet. Musikalisch umrahmt wurde die Feier mit swingender Musik eines Trios um Gabi Jäckle-Mayr.

 

 

Bildunterschriften

Links oben: Spitzenleistungen in vier Disziplinen: Frederike Steer und Bürgermeister Helmut Haider nach der Verleihung des Manfred-Paech-Preises.

 

Rechts oben: „Ein unbeschreibliches Gefühl": Frederike Steer bei ihrer Bodenkür im Rahmen der Vereinsmeisterschaft des TSV Vilsbiburg im April.

 

Links unten: Hielten die Laudatio (v.l.): Barbara Haucke, Lisa Ebbers, Doris Pollner und Kerstin Schuhart.

 

Rechts unten: Eine Reihe von Ehrengästen war zur Verleihung gekommen.