Vorgeschichte
Schon vor rund einem Jahrhundert kamen Gastarbeiter über die Alpen nach Deutschland. Es waren dies „Fornaciai“, auf deutsch Ziegelarbeiter, die Jahr für Jahr den weiten Weg auf sich nahmen, um in Deutschland, das in der Zeit des Historismus gerade einen Bauboom erlebte, ihr Brot zu verdienen. Der Heimatverein Vilsbiburg hatte sich vorgenommen, ihre Arbeits- und Sozialgeschichte im Rahmen einer Sonderausstellung darzustellen. Im Zuge der „Feld-Forschung“ (nach Fotos, Dokumenten und Gewährspersonen) wurden die Nachfahren der Ziegelpatscher neugierig. Während der Besuche wurde es als Glücksfall bezeichnet, dass zwei Kommunen aus unterschiedlichen Staaten gemeinsame geschichtliche Wurzeln haben. Durch die Dokumentierung des Heimatvereins wurde der Grundstein für das Aufleben der Beziehungen gelegt. Gleiches ist auch durch den Arbeiterverein in Buja unter der Leitung von Dr. Pierluigi Calligaro geschehen, dessen Großvater lange Zeit Ziegel-Akkordant in der Vilsbiburger Gegend war.
Aufgrund dieser früheren gemeinsamen Verbindungen hat der Stadtrat am 19. 12. 2000 beschlossen, mit der italienischen Stadt Buja, in der Provinz Udine, Region Friaul-Julisch-Venetien, eine Städtepartnerschaft einzugehen.
Am 26. Mai 2001 wurde die Partnerschaftsurkunde mit folgendem Text unterzeichnet:
„Die Bürgerinnen und Bürger der Städte Vilsbiburg in Bayern und Buja im Friaul besiegeln heute mit einer Partnerschaft alte, gewachsene Verbindungen, die bis in die Zeit der friulanischen Ziegelarbeiter im Vilsbiburger Land zurückreichen.
Wir möchten unsere freundschaftlichen Beziehungen ausbauen und vertiefen, verbunden mit dem Wunsch zur Einheit Europas und zu einem friedlichen Miteinander der Menschen auf dieser Welt beizutragen.
Für die Stadt Vilsbiburg Helmut Haider Erster Bürgermeister |
Für die Stadt Buja Aldo Calligaro Erster Bürgermeister |
„Zu Gast bei Freunden“. Dieses Motto der Fußballweltmeisterschaft wurde am Samstag, 29. Juli 2006 in Vilsbiburg gelebt. Fünf Jahre besteht jetzt die Partnerschaft zwischen den beiden Städten. Bürgermeister Haider hatte zu einer Feierstunde in die Aula der Hauptschule und zum anschließenden Freundschaftstreffen beim Stadtfest eingeladen.
In seiner Festrede erwähnte Bürgermeister Haider: „Wir Vilsbiburger sind stolz auf unsere Tradition, aber ebenso offen für den Fortschritt. Die jetzt fünf Jahre bestehende Partnerschaft stellt ein Bindeglied aus der Tradition heraus in die Zukunft hinein dar. Wir wollen unseren Teil für ein vereintes Europa erbringen“. Bürgermeister Marcuzzo griff den Gedanken auf und versicherte: „Wir wollen die Partnerschaft. Sie dient der Freundschaft und der Brüderlichkeit unter den Europäern. Nach fünf Jahren Partnerschaft können wir feststellen: Wir sind ein bisschen mehr Europäer.“
Die Partnerschaft wird seit der Gründung durch zahlreiche gegenseitige Besuche der Bevölkerung, Vereine und Einrichtungen beider Städte belebt und gefestigt.
Nähere Informationen erhalten Sie von der Stadtverwaltung Vilsbiburg.